Lindenhof Alten- und Pflegeheim Mainhardt um 1955

Die Geschichte des LINDENHOF.

LINDENHOF Alten- und Pflegeheim

1989 - Die Idee wird geboren.

Die Geschwister Doris Ellinger und Ernst Seibert entwickelten im Jahr 1989 eine gemeinsame Idee: Sie wollten ein kleines, privates Alten- und Pflegeheim gründen, das schwerst­pflegebe­dürftigen Menschen ein zu Hause bietet – mit Pflege und Betreuung auf einem Niveau, wie man es sich für sich selbst auch wünschen würde.

Ernst Seibert, der seit 1985 ein Vertriebs­unternehmen in Stuttgart leitete und zuvor lange Zeit als Personalleiter einer großen Industriefirma tätig war, suchte des längeren schon nach einem zweiten Standbein. Der Traum seiner Schwester, ein eigenes Pflegeheim zu gründen, kam daher genau zum richtigen Zeitpunkt.

Über die Aufgaben­verteilung einigten sie sich schnell: Sie als gelernte Krankenschwester würde sich um die Pflege und Betreuung der Bewohner kümmern, er als gelernter Kaufmann um die Verwaltung und betriebs­wirtschaftliche Angelegenheiten.

1990 - Die geeignete Immobilie steht in Mainhardt.

Auf der Suche nach dem perfekten Gebäude für ihr Alten- und Pflegeheim wurden die beiden nach langer Suche schließlich in Mainhardt fündig. Dort stand der traditionsreiche Gasthof „Zur Linde“ zum Verkauf, der durch einen Brand in der Silvesternacht 1988/1989 fast vollständig zerstört wurde – eine Feuerwerksrakete war in den Aufzugsschacht geraten wodurch das Gebäude Feuer gefangen hatte.

Investoren hatten die Immobilie nach dem verheerenden Brand aufgekauft und mit dem Wiederaufbau begonnen, um daraus eine Asylbewerber­unterkunft zu machen. Als dann die Geschwister ihr Vorhaben präsentierten war die Gemeinde sofort überzeugt. Der ehemalige Gasthof ‚Zur Linde‘ wurde so zum ‚LINDENHOF‘ – einem Pflegeheim, in dem 40 schwerstpflege­bedürftige Menschen ein zu Hause finden konnten.

1991 - Die Eröffnung – Mitarbeiter & Bewohner.

Am 01.04.1991 war es dann so weit: Der LINDENHOF wurde offiziell eröffnet – zunächst mit 12 Mitarbeitern und 6 Bewohnern. Nach nur 5 Monaten war das Haus dann bereits komplett belegt. Zu Beginn wohnten im LINDENHOF nur Privatzahler, denn eine  Kooperation mit dem Landkreis Schwäbisch Hall erwies sich als schwierig – dort wurde kein Bedarf für ein Alten- und Pflegeheim gesehen. Nachdem vereinzelte Bewohner nach einer gewissen Zeit auf staatliche Unterstützung angewiesen waren, weil ihre Ersparnisse aufgebraucht waren, begannen schließlich  die ersten Verhandlungen mit dem Sozialhilfeträger. Am Ende konnte eine Einigung erzielt werden und die Bewohner konnten auch weiterhin im LINDENHOF leben, so wie es ihr großer Wunsch war.

Die langfristige Bindung der Mitarbeiter an den LINDENHOF war von der ersten Sekunde an eine Herzens­angelegenheit für die Gründer. Doris Ellinger und Ernst Seibert entschlossen sich deshalb sehr früh, die Ausbildung von Pflegefachkräften selbst in die Hand zu nehmen. Im September 1993 starteten die ersten Nachwuchskräfte ihre Laufbahn an der Heilbronner Straße – damals noch wie in dieser Zeit üblich mit vielen Azubis aus den neuen Bundesländern. Bis heute hat der LINDENHOF schon weit über 100 Mitarbeiter erfolgreich ausgebildet – und wird diesen Weg auch in Zukunft so weitergehen.

1994 – Die erste Erweiterung.

Da die große Nachfrage nach Pflegeheim­plätzen im LINDENHOF bereits wenige Monate nach der Eröffnung nicht mehr bedient werden konnte fingen Ernst Seibert und Doris Ellinger an, nach Lösungen zu suchen. Um mehr Heimbewohnern ein zu Hause bieten zu können, entschieden sich die beiden schließlich für den Bau eines Erweiterungs­gebäudes auf dem bestehenden Gelände. Nach der Planungs- und Genehmigungs­phase begannen die Baumaßnahmen 1994. Im Jahr 1996 wurde der Neubau dann eröffnet. Er bot weiteren 64 Bewohnern ein zu Hause in einem neuen, zeitgemäßen Gebäude mit großen, schönen Balkonen.

2005 – Ausbau des Pflegeangebots: „Geschlossene Wohngruppen“.

Im Frühjahr 2005 veränderte ein schwerer Schicksalsschlag alles: ein langjähriger, leitender  Mitarbeiter des LINDENHOF erlitt beim Sport einen Herzinfarkt. Dank des schnellen Eingreifens der Sanitäter konnte er reanimiert werden – jedoch war er für zu lange Zeit ohne Sauerstoff, wodurch sein Gehirn schwer geschädigt wurde. Während der mehrmonatigen Reha zeigte sich, dass eine dauerhafte Betreuung benötigt würde und dass – aufgrund der vorliegenden Desorientierung – eine fürsorgliche Unterbringung auf einer geschlossenen Wohngruppe unausweichlich sei.

Ernst Seibert und Doris Ellinger versuchten daraufhin verzweifelt, eine geeignete Einrichtung zu finden, doch es gab in der Nähe keine, die diese Anforderungen erfüllen konnte. Daher fassten die beiden den Entschluss, selbst einen solchen Bereich im LINDENHOF einzurichten: im Dachgeschoss des Hauses wurde eine Wohngruppe für 34 Bewohner als „Geschlossene Wohngruppe“ umgebaut, so dass sie künftig als eine der ersten Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg Menschen, die so schwer vom Schicksal getroffen wurden wie ihr ehemaliger Mitarbeiter ein neues zu Hause bieten konnten.

 

Arbeiten im Lindenhof Alten- und Pflegeheim

2008 – Die zweite Erweiterung.

Durch die geschlossene Wohngruppe stieg die Nachfrage nach Pflegeheim­plätzen im LINDENHOF dramatisch an, so dass die Kapazität erneut an ihre Grenzen stieß. Deshalb entschieden Doris Ellinger und Ernst Seibert, einen weiteren Neubau auf dem Gelände zu errichten. Dieser sollte in 4 geschlossenen Wohngruppen weiteren 52 Bewohnern Platz bieten – darunter auch eine Wohngruppe speziell für Demenzkranke. Das Vorhaben wurde rasch umgesetzt und 2008 war der Anbau bezugsfertig.

Da es in der Region kaum andere Pflegeheime mit geschlossenen Wohngruppen gab waren die neuen Plätze nach weniger als 6 Monaten komplett belegt.

2009 - Personeller Wandel im Lindenhof.

Aus gesundheitlichen Gründen zogen sich Ernst Seibert und Doris Ellinger mehr und mehr aus dem Tagesgeschäft zurück. Beide hatten den Wunsch, dass der LINDENHOF zum Wohle der 156 Bewohner und der mittlerweile über 100 Mitarbeiter auch weiterhin nachhaltig geführt wird. Ein Verkauf an einen Investor schied daher aus. Stattdessen gaben die Gründer die Verantwortung Stück für Stück an die Söhne bzw. Neffen Stefan, Andreas und Martin Seibert ab. Ende 2010 schied Doris Ellinger komplett aus dem operativen Geschäft aus, Martin Seibert wurde neuer Geschäftsführer des LINDENHOF.

2012- Die dritte Erweiterung.

Der LINDENHOF erreichte durch einen weiteren Anbau mit einer Kapazität von 80 Plätzen seine heutige Größe von insgesamt 236 Betten. Damit zählt der LINDENHOF zu den 20 größten Pflegeheimen Baden-­Württembergs und macht die Einrichtung zu einem der größten Arbeitgeber und einem bedeutenden Wirtschafts­faktor für die Gemeinde Mainhardt. Die 80 Plätze des Neubaus befinden sich allesamt in Einzel­zimmern und erfüllen alle Anforderungen an ein modernes Pflegeheim.

2013- Einrichtung einer Beatmungsstation.

Durch die Eröffnung der geschlossenen Wohnbereiche ab dem Jahr 2005 etablierte sich der LINDENHOF nachhaltig als vielseitiges Pflegeheim, das neben der Versorgung schwerstpflege­bedürftiger Menschen auch Pflegebedürftige mit psychischen / neurologischen Krankheitsbildern in offenen und geschlossenen Wohngruppen kompetent versorgen kann. Auch an Demenz erkrankte Pflegebedürftige fanden in großer Zahl eine neue Heimat im LINDENHOF.

Aufgrund dieser Vielseitigkeit zeigten sich die Krankenkassen auch sehr interessiert, dass im LINDENHOF eine Intensiv­pflegestation für beatmungs­pflichtige Pflegebedürftige eröffnet wird. Nach Klärung der Rahmen­bedingungen wurde diese Station zum 01.08.2013 offiziell ins Leben gerufen. Sie umfasst 15 Plätze für Beatmungs­patienten.

2014 – Umzug der Verwaltung.

Früher wurde die Verwaltungsarbeit für den LINDENHOF über das Büro von Ernst Seiberts Vertriebsunternehmen in Stuttgart mit erledigt. Durch die enorme Größe, die der LINDENHOF mittlerweile erlangt hatte bot es sich nun an, die Verwaltung direkt vor Ort nach Mainhardt umzusiedeln. Hierzu wurde zunächst das Verwaltungsgebäude in Mainhardt durch einen Anbau vergrößert, so dass alle Verwaltungsmitarbeiter darin Platz fanden.

1975 Lindenhof Alten- und Pflegeheim Mainhardt

2014 - DIE ZWEITE GENERATION ÜBERNIMMT.

Nachdem die Brüder Stefan, Andreas und Martin Seibert über die Jahre die Verantwortung für den LINDENHOF vollständig übernommen hatten erfolgte Ende 2013 der nächste Schritt: Die Gründer der 1. Generation übergaben ihre Anteile an die Nachfolge­generation. Somit war der Generationen­wechsel auf allen Ebenen vollzogen und der LINDENHOF war bereit, sich für die Zukunft gut aufzustellen.

2015 - Fachkräfte aus dem Ausland.

Über Jahre hinweg entwickelten sich die Rahmen­bedingungen für Pflegeheime in Deutschland Stück für Stück nachteilig: Gute Fachkräfte gab es weniger als benötigt wurden, die Absolventen­quote bei den Auszubildenden stürzte in den Keller und auch gute Pflegehilfs­kräfte gab es zu wenige. Um trotz dieser Probleme das im LINDENHOF seit jeher hohe pflegerische Niveau auch weiterhin sicherstellen zu können entschieden sich die Brüder Seibert, im Frühjahr 2015 die Federführung für ein in Eigenregie durchgeführtes Projekt zur Gewinnung ungarischer Krankenpfleger und Krankenschwestern zu übernehmen. Hierfür wurde kurzfristig eine leerstehende Gaststätte gegenüber des LINDENHOF gekauft, aufwendig zu einem Schulungszentrum mit Zimmern umgebaut und eine Deutschlehrerin angestellt. Seither werden in diesem Schulungs­zentrum 6-monatige Sprachkurse angeboten, an denen jeweils 15 ungarische Fachkräfte teilnehmen. Der Nachweis der fachlichen Qualifikation im Vorfeld bei den Bewerbungs­gesprächen in Budapest ist ein grundlegendes Teilnahmekriterium. Sprachlich werden die Teilnehmer dann vor Ort im LINDENHOF ausgebildet. Am Ende des Kurses erfolgt dann die Sprachprüfung – schriftlich und mündlich. Wer diese erfolgreich besteht kann ich Deutschland als Fachkraft anerkannt werden und arbeiten.

In einem weiteren Akquiseprojekt arbeitet der LINDENHOF mit einer Firma aus der Schweiz zusammen, die sich darauf spezialisiert hat, Krankenpfleger und Krankenschwestern auf den Philippinen in deutscher Sprache zu qualifizieren, so dass diese mit bestandener Sprachprüfung die Anerkennung ihres Ausbildungs­abschlusses beantragen und schließlich als Fachkraft in Deutschland arbeiten können.

Mittlerweile haben sich die ausländischen Mitarbeiter bestens integriert und sind ein fester und nicht mehr wegzu­denkender Bestandteil der Pflegeteams geworden.

Lindenhof Alten- und Pflegeheim

2016 - 25-jähriges Jubiläum.

Im Sommer feierte der LINDENHOF sein 25- jähriges Bestehen mit einem großen Fest für seine Bewohner, Mitarbeiter und die vielen anderen, die Berührungspunkte mit dem Pflegeheim haben. Nach 25 Jahren blickt der LINDENHOF auf eine bewegte Vergangenheit zurück, die durch mehrere Wachstumsphasen, tiefgreifende Veränderungen und immer neue Herausforderungen geprägt war.  Im Ergebnis hat sich der LINDENHOF prächtig entwickelt – vom kleinen 40-Betten-Haus zu einem der größten Pflegeheime in Baden-Württemberg, das aufgrund seines vielfältigen Angebots in Fachkreisen, von den Pflegebedürftigen und den Mitarbeitern und Schülern als außergewöhnlich wahrgenommen und sehr geschätzt wird.

In diesem Geiste wird sich der LINDENHOF auch in Zukunft weiterentwickeln und somit einer der bedeutendsten Anbieter von Pflege in der Region bleiben.